Vereinsheim im Praxistest – was wurde erreicht, wie geht es weiter?
- Redaktion Gartenzeitung

- 25. Juni
- 3 Min. Lesezeit
In den vergangenen Wochen wurde im Kleingärtnerverein „Heimstättengartengebiet I“ e.V. ein einfaches Nutzungskonzept für das Vereinsheim erprobt. Ziel war es, mit begrenztem Aufwand ein gastronomisches Grundangebot bereitzustellen und zu prüfen, ob sich ein dauerhafter Betrieb wirtschaftlich und organisatorisch tragen lässt.
Was wurde getestet?
Der Testzeitraum lief über sechs Wochen, von Ende Mai bis zum 5. Juli 2025. Das Vereinsheim war samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, samstags zusätzlich mit einem günstigen Mittagstisch ab 12:00 Uhr. Angeboten wurden Kaffee, Kuchen, alkoholfreie Getränke und Eis – später ergänzt um einfache Speisen wie Pommes und Chicken Nuggets. Der Betrieb war ausschließlich Mitgliedern vorbehalten und wurde vollständig vom Vorstand organisiert.
Was kam dabei heraus?
Ca. 170 Zahlvorgänge über die gesamte Laufzeit
Durchschnittlicher Umsatz je Zahlung: 5 bis 6 Euro
Realistische Besucherzahl: 30 bis 50 Personen je Öffnungstag
Ein wirtschaftlicher Überschuss wurde erzielt
Besonders gefragt: der Mittagstisch und der Kuchenverkauf
Es besteht kein Bedarf an aufwändiger Vollgastronomie
Das Vereinsheim wurde als sozialer Treffpunkt gut angenommen
Interesse an Raumvermietung ist vorhanden
Was bedeutet das für den Verein?
Der Test zeigt: Ein einfaches, kostengünstiges Angebot ist machbar und wird angenommen. Doch ebenso deutlich wurde, dass ein dauerhafter Betrieb ohne zusätzliche Hilfe aus dem Kreis der Mitglieder organisatorisch nicht leistbar ist. Einkauf, Aufsicht, Reinigung und Tagesbetrieb lassen sich auf Dauer nicht allein durch den Vorstand gewährleisten.
Was passiert jetzt?
Ab dem 12. Juli 2025 bleibt das Café geschlossen. Stattdessen wird ein reduziertes Angebot im Außenbereich aufrechterhalten:
Freitag bis Sonntag, jeweils von 16:00 bis 19:00 Uhr
Eisverkauf
Spielwiese mit Badminton, Kicker und Dart
Gekühlte Getränke
Snacks wie Pommes, Chicken Nuggets und Süßwaren – je nach Vorrat
Wie geht es langfristig weiter?
Der Vorstand prüft derzeit drei denkbare Modelle:
Weiterbetrieb durch den Verein, jedoch nur mit fester Helferstruktur
Verpachtung an Mitglieder oder Dritte
Betrieb durch eine Mitgliederinitiative mit Rückanbindung an den Verein
Eine Fremdvergabe des Betriebs wäre – sofern von der Mitgliedschaft gewünscht – nur nach Abschluss einer grundlegenden Sanierung rechtlich und organisatorisch umsetzbar. Bis dahin bleibt der Betrieb entweder eine interne Aufgabe oder ruht vollständig.
Eine Grundsatzentscheidung steht an.
Letztlich müssen die Mitglieder in der Mitgliederversammlung entscheiden, welchen Weg der Verein gehen soll:Ob sie lieber dauerhaft für ein leerstehendes Gebäude zahlen oder ob sie ein wirtschaftlich tragfähiges Angebot unterstützen möchten, das zur Finanzierung und Erhaltung des Vereinsheims beiträgt. Dies ist keine Entscheidung des Vorstands, sondern ausschließlich Sache der Mitgliedschaft. Aber: Wer sich für den Erhalt entscheidet, muss auch bereit sein, einen Beitrag zu leisten – sei es durch aktive Beteiligung oder durch das Tragen gemeinsamer Kosten.
Klartext zur Umlage:
Es hat sich gezeigt, dass die auf der Mitgliederversammlung beschlossene jährliche Umlage in Höhe von 50 € pro Mitglied grundsätzlich vermeidbar ist – allerdings nur dann, wenn eine dauerhafte Unterstützung aus dem Kreis der Mitglieder organisiert wird. Ohne diese Mitwirkung ist weder ein wirtschaftlicher Betrieb noch eine Entlastung des Vereinsbudgets möglich. Der Vorstand ist personell und satzungsgemäß nicht in der Lage, dauerhaft allein die Aufgaben von über 400 Mitgliedern zu übernehmen. Es ist nicht die Aufgabe von sechs gewählten Personen, die Verantwortung für eine ganze Gemeinschaft ohne Rückhalt zu tragen.
Informationstreffen für interessierte Mitglieder
Zur Vorstellung der Ergebnisse, Diskussion möglicher Modelle und Sammlung von Unterstützungsangeboten lädt der Vorstand alle interessierten Mitglieder ein zum
Informationstreffen am Donnerstag, 24. Juli 2025 um 17:00 Uhr im Vereinsheim.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Auch wer sich unverbindlich informieren möchte, ist willkommen.
Fazit:
Die Testphase hat das Potenzial des Vereinsheims bestätigt – als Ort der Begegnung und als Einnahmequelle. Die Zukunft hängt jetzt von einer bewussten Entscheidung der Mitgliedschaft ab – zwischen Beteiligung oder Rückzug, Eigenleistung oder späterer Fremdvergabe nach Sanierung.
Der Vorstand



